Zahnentfernung

Verhalten nach der Zahnentfernung

Liebe Patientin / Lieber Patient,

 

jede Zahnextraktion (Zahnentfernung) ist ein kleiner operativer Eingriff. Die dabei entstehende Wunde heilt meist schnell und ohne Komplikationen ab. Dennoch kann man nicht mit Sicherheit ausschließen, dass es nicht hin und wieder zu Beschwerden kommt, so dass eine Nachbehandlung notwendig wird.

Wir haben für Sie einige Tipps zusammengestellt, die Ihnen unnötige Schmerzen ersparen sollen und für eine schnelle Wundheilung hilfreich sind.

Vermeiden Sie es, ein Kraftfahrzeug zu fahren!

In den ersten Stunden nach der Zahnentfernung kann die Verkehrstüchtigkeit eingeschränkt sein.

Nicht überanstrengen!

Schwere körperliche Arbeit und Sport sollten Sie vermeiden, denn dies kann zu einer Nachblutung durch erhöhten Blutdruck führen.
Nicht bücken, nicht heben, kein Sport.

Wattetupfer

Wenn Sie einen Tupfer zum Aufbeißen erhielten, so beißen Sie leicht darauf (zur Blutstillung), und zwar so lange, wie es Ihnen der Arzt empfohlen hat – in der Regel eine Stunde!

Keine Wärme!

Übermäßige Wärme (z.B. Sonnenbad, Trockenhaube oder warme Umschläge) kann in den ersten 48 Stunden eine Schwellung und eine Nachblutung fördern.

Nicht spülen!

Die Wunde wird von einem Blutpfropfen verschlossen. Dieser ist sehr wichtig. Er verschließt die Wunde und hat praktisch die gleiche Funktion wie der Schorf auf einer Hautwunde. Spülen Sie nicht, damit der Wundschorf nicht weggespült wird.

Das gilt für den Tag der Zahnentfernung. Danach können die Zähne wieder geputzt werden. Der Wundbereich sollte jedoch noch nicht mit der Zahnbürste in Berührung kommen. Er darf vorerst nur mit lauwarmem Wasser (evtl. mit einem desinfizierenden Zusatz) gespült werden – am Besten nach den Mahlzeiten.

Vorsicht beim Essen!

Essen Sie erst wieder, wenn die Betäubung im Mund abgeklungen ist. Dann können Sie normale Kost zu sich nehmen – sollten aber die Wunde beim Kauen schonen.

Milchspeisen wie Quark oder Joghurt sollten an den ersten beiden Tagen nach der Zahnentfernung nicht gegessen werden.

Nicht berühren!

Die Wunde nicht mit den Fingern berühren und nicht mit der Zunge an der Wunde spielen oder saugen.

Kein Alkohol, Kaffee, Tee, Nikotin!

Selbst wenn es schwerfällt: 24 Stunden lang nach der Zahnentfernung sollten Sie unbedingt auf diese Genüsse verzichten.

Schmerzen

Nach dem Abklingen der Betäubung ist mit einem Wundgefühl zu rechnen. In der Regel können Sie dann mit einer Schmerztablette gelindert oder auch beseitigt werden. (Schmerztablette nicht vor Extraktion einnehmen – verdünnt das Blut!)

Sollten Schmerzen nach zwei oder drei Tagen nach Entfernung auftreten, deutet dies auf eine Komplikation hin. Suchen Sie einen Zahnarzt auf.

Erhöhte Temperatur

Ist ein Zeichen für eine Wundinfektion. Suchen Sie spätestens, wenn die Temperatur über 38,5 °C steigt, die Praxis oder den diensthabenden Not-Zahnarzt auf.

Schwellungen

Sind nach einer schwierigen Zahnextraktion oder auch nach operativen Eingriffen nichts Ungewöhnliches. Es kann auch vorkommen, dass der Mund vorübergehend nicht mehr ganz aufgeht oder dass Schluckbeschwerden auftreten.

Diese Erscheinungen können im Allgemeinen verringert werden, wenn man gleich nach dem Eingriff kalte Umschläge macht oder die Wange über Wunde mit einem Eisbeutel kühlt. Wärme sollten Sie auf jeden Fall vermeiden.

Blutungen

Können in geringem Umfang nach Zahnentfernung vorkommen und sind in der Regel ungefährlich.

Bei anhaltenden Blutungen sollten Sie folgendes tun:

  • Mund kurz, aber gründlich ausspülen
  • Beißen Sie für 30 Minuten auf ein zusammengefaltetes Herren-/Leinentaschentuch oder eine Kompresse aus der Hausapotheke oder Autoverbandskasten. Wiederholen Sie dies nötigenfalls.
  • Kopf hoch lagern, NICHT flach liegen.
  • Hört die Blutung trotz dieser Beachtung nicht auf, dann suchen Sie unverzüglich die Praxis oder den diensthabenden Notdienst auf.

Den diensthabenden zahnärztlichen Notdienst erfahren Sie unter der Rufnummer 0180 / 50 40 308 oder hier.

Wir wünschen Ihnen eine gute Genesung!